Die vhs Dossenheim ist zertifiziert!

Mit Juli 2020 wurde die vhs Dossenheim erst-zertifiziert. Dies war ein Pilotprojekt der kooperierenden Nachbar-Volkshochschulen Dossenheim, Ladenburg-Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen, Schriesheim-Wilhelmsfeld und Heddesheim und die erste Gruppenzertifizierung in ganz Baden-Württemberg.

Was ist der Hintergrund?

Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg mit seinen rund 170 Mitgliedseinrichtungen hat nach einem intensiven Diskussionsprozess den sog. Entwicklungsplan zur Steigerung der Zukunftsfähigkeit der baden-württembergischen Volkshochschulen beschlossen. Die Umsetzung des Plans wird die Volkshochschulen wie den Verband verändern.

Der Entwicklungsplan enthält drei strategische Ziele, die alle Volkshochschulen spätestens 2022 erfüllen müssen:

  1. Jede Volkshochschule ist nach einem anerkannten Qualitätsmanagement-Verfahren zertifiziert.
  2. Insbesondere kleinere Volkshochschulen arbeiten über dauerhafte Kooperations- oder Verbundstrukturen so zusammen, dass alle Interessierten vor Ort ein alle Themenbereiche umfassendes Weiterbildungsangebot vorfinden.
  3. Alle Volkshochschulen werden von einer professionellen, hauptberuflichen Leitung geführt, die für die Qualität des Angebots einsteht.

Durch die Umsetzung dieser Ziele wird die Zukunftsfähigkeit der Volkshochschulen auf allen Ebenen deutlich erweitert. Die Volkshochschulen sind einem kontinuierlichen und systematischen Prozess der Optimierung sowohl ihrer inhaltlich-programmatischen Ausrichtung als auch der Organisation ihrer Abläufe verpflichtet. Die Professionalität der Leitung schafft im Hinblick auf die Qualität der Arbeit klare Verantwortlichkeiten.

Wie wurde vorgegangen?

Die vhs Dossenheim nutzte mit Ihren Nachbar-vhs’n das Prozessmodell der Qualitätsentwicklung: ZBQ – Zertifizierte Bildungs Qualität

Zur Einführung eines systematischen Qualitätsmanagements hat der Volkshochschulverband für die Mitgliedsvolkshochschulen das Prozessmodell der Qualitätsentwicklung an den Volkshochschulen in Baden-Württemberg entwickelt. Dieses Qualitätsmodell lehnt sich in weiten Teilen an ein Konzept von Schiersmann u. a. an (Schiersmann, Chr. / Thiel, H.-U. / Pfitzenmayer, E.: Organisationsbezogenes Qualitätsmanagement. Opladen 2001). Dabei sind die wesentlichen Elemente sind:

Der Volkshochschulverband hat zur Zertifizierung eine Begutachtungsstelle eingerichtet. Die Begutachtungsstelle setzt sich aus wissenschaftlichen Mitgliedern, einer Vertretung der Teilnehmenden, Repräsentanten der Volkshochschulen sowie Vertretern des Volkshochschulverbandes zusammen (insgesamt sieben Mitglieder). Die Begutachtungsstelle bewertet den Qualitätsentwicklungsprozess anhand der eingereichten Dokumentation nach den Kriterien „Stimmigkeit“ und „Angemessenheit“ und verleiht im Falle einer positiven Bewertung das „Qualitätszertifikat des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg“.

Was ist das Ergebnis?

Eine solch intensive Zusammenarbeit mit den Leitern anderer Volkhochschulen und weiteren Experten lässt einen Entwicklungsruck durch alle teilnehmenden Institutionen geschehen. Mit dem gemeinsamen Qualitätsprojekt „Bündelung von Ressourcen, Steigerung der Attraktivität und Stärkung der Fachbereiche“ waren wir erfolgreich. Durch gemeinsame Veranstaltungsplanung und einen Pool an Kursleiter*innen konnten sie ihr Programmangebot ausweiten, neue Teilnehmende gewinnen und Kursabsagen verhindern. Die Begutachtungsstelle bescheinigte den fünf Volkshochschulen eine erkennbare und nachhaltige Qualitätsverbesserung.

Das Zertifikat ist drei Jahre gültig und muss danach durch eine erneute Einreichung einer Dokumentation erneuert werden. Damit wird die Kontinuität und Nachhaltigkeit der Qualitätsentwicklung gewährleistet.